Das Preußengrab im Büdesheimer Wald

Neujahrsnacht 1813/14: Die Preußen unter General Blücher setzen bei Kaub über den Rhein, eine Vorhut gerät bei Rümmelsheim in ein Geplänkel mit einer Nachhut von flüchtenden französischen Soldaten. Hierbei fällt der unbekannte preußische Soldat, den seine Kameraden hier im Büdesheimer Wald begraben.

Bei einer Graböffnung in den 1850er Jahren fand man Teile eines verrosteten Säbels und Menschenknochen. Seither wurde die Stelle  –  „Im Preiß“, später „Am Preußengrab“ genannt – von Waldalgesheimer Jugendlichen, später von Waldhütern, immer mal wieder gepflegt.

Lange Jahre war die Stelle aber auch in Vergessenheit geraten.

Heimatfreund Wolfang Burger missfiel der traurige Anblick der Gedenkstätte und so machte er sich jetzt zusammen mit Eugen Reiber, Tobias Lauterbach und Mario Kintscher daran, dies zu ändern.

Sie platzierten die verstreut liegenden Wackersteine aus dem Original wieder als ansehnliche Einfassung bzw. Abdeckung, brachten am Sockel des Kreuzes eine Schieferplatte mit Inschrift an und versahen den etwas versteckten Zugang mit Wegweisern. Die Schriften auf Schieferplatte und Wegweisern wurden übrigens von Mario Kintscher gestaltet.

Spaziergänger finden das Preußengrab auf der Anhöhe zwischen Waldalgesheim und Rümmelsheim am beliebten Rundweg im Büdesheimer Wald unweit der Rentnerhütte.

Text:    Klaus-Peter Stein
Fotos:  Wolfgang Burger, Hartwig Haage